ONKEL HERRMANN UND DIE PLUNDERHOSEN
... und wieder schweigen die Männer

Komödie in drei Akten
von Regina Rösch
Theaterverlag F. Rieder

Regie: Gisela Sesselmann und Christa Bialas-Müller
Souffleuse: Susanne Kretter
Bühne: Heinz Sesselmann
Kostüme: Rosi Schneider und Villa Kunterbunt
Maske: Heidi Lenz und Katja de Ridder
Technik: Joachim Rabold

Erbonkel Herrmann (Stimme: Jörg de Ridder) ist tot. In die Trauer um den geliebten Verstorbenen mischt sich jedoch schon bald die Vorfreude auf ein stattliches Erbe – denn Onkel Herrmann war nie verheiratet und muss zu Lebzeiten Unmengen von Geld angespart haben. Die Ehefrauen der beiden Alleinerben – Herrmanns Neffen Benno (Dietmar Hofmann) und Klaus-Dieter (Harald Kretter) – schweben im siebten Erbschaftshimmel. Doch bereits bei den Vorbereitungen von Beerdigung und Leichenschmaus werden die erzverfeindeten Gattinnen Elfriede (Ingrid Erhardt) und Anneliese (Monika Kretter) auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt: denn plötzlich berichtet das Klatschblatt Adelheid (Katja de Ridder), Onkel Herrmann habe seiner großen Liebe, die Freiwillige Feuerwehr, in einem Testament großzügig bedacht – was insbesondere dem Kommandant Eberhard Höfling (Joachim Rabold) aus der Patsche helfen würde, da dieser jüngst – gegen den Willen seiner Gattin Ingeborg (Andrea Wittmann) – eine neue und nicht gerade billige Feuerwehrspritze angeschafft hat. Doch nicht nur die Ehefrauen sind beunruhigt – auch Annelieses Tochter Andrea (Katja Rabold) wird nervös, da sie sich mit dem sicher geglaubten Geld ihr Studium finanzieren wollte. Als die Familie beim Stöbern nach dem Testament zwischen Unterhosen und alten Dokumenten plötzlich eine Geburtsurkunde findet, die auf die Existenz eines unehelichen Sohnes des Verblichenen hinweist, scheint sich das ganze erträumte Erbe in Luft aufzulösen. Als dieser Sohn (Mathias Erhardt) beim Leichenschmaus, der auf Herrmanns Wunsch in familiärer Atmosphäre im heimischen Wohnzimmer stattfindet, auftaucht und sich zusätzlich als Notar des Verstorbenen vorstellt, ist das Entsetzen groß. Mit einem letzten Auftritt sorgt Onkel Herrmann noch einmal für jede Menge Tumult – denn auch nach seinem Tod hat er mit seinem letzten Willen die Familie fest im Griff. Das Erbe lockt und das Ganze mündet letztendlich in der wohl epischsten Darstellung eines mittelalterlichen Dramas, die das deutsche Theater je auf die Bühne gebracht hat – Laserschwerter inklusive.